Erkrankungen der kleinsten Blutgefäße, der Haargefäße (Kapillaren) und der Endstrombahn der Durchblutung stellen eine besondere Herausforderung an Diagnostik und Therapie da. Neben Mikroembolien von kleinen Blutgerinnseln aus dem Herzen, einer erweiterten Hauptschlagader (Aortenaneurysma) oder einer hochgradigen Gefäßverengung, sowie Cholesterinkristallen (spontan oder nach Kathetereingriffen an den Blutgefäßen) findet sich am häufigsten das Raynaud- Syndrom (Weißfingerkrankheit), wobei meist durch Kälte ausgelöst die Finger wie abgestorben zunächst weiß, dann blau und rot sind, und die Akrozyanose, (reine Blauverfärbung der Finger und Zehen). Hierbei kann es sich zum Einen um harmlose funktionelle Erkrankungen ohne erkennbare Ursache handeln, zum Anderen um ein Begleitphänomen vor allem bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis.
Diagnostisch kommt neben der Ableitungen der Pulswellen an den Fingern mit zusätzlichem Eiswassertest vor allem die bildliche Beurteilung der kleinsten Blutgefäße mit der Kapillarmikroskopie am Nagelfalz in Frage. Ergänzende Information erhält man über spezielle Laboruntersuchungen.
Therapeutisch kommt bei diesen Erkrankungen neben der Behandlung der Ursache meistens ein konsequenter Kälteschutz und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung mit Tabletten oder als Infusionstherapie in Frage.