Erkrankungen der Venen / Thrombose


    Erkrankungen der Venen  gehören zu den  Volkskrankheiten.  Die Erkrankungen der Venen, die das Blut zum Herzen zurückführen, betreffen überwiegend die Beine.

    Im Wesentlichen sind folgende  Krankheitsbilder, die jeweils das tiefe und das oberflächliche Beinvenensystem betreffen,  zu unterscheiden:


    - die akute tiefe Beinvenenthrombose (Verschluss der tiefen Beinvenen durch Blutgerinnsel)  mit häufig starker Beinschwellung und Schmerzen  ist prinzipiell lebensbedrohlich , da sie  ohne Behandlung durch das Ablösen von Blutgerinnseln zu einer tödlichen Lungenembolie führen kann


    - als Spätkomplikationen  der Beinvenenthrombose können durch den  chronischen Blutstau Schwellung, Schmerzen und schwere Hautschädigungen  mit Geschwüren (Ulcus) entstehen (postthrombotisches Spätsyndrom)


    - Erweiterungen der oberflächlichen Venen  (Krampfadern oder Varizen)  können zum chronischen  Krampfaderleiden ( chronisch venöse Insuffizienz)  mit Schwellung,  Schmerzen und schweren  Hautschädigungen mit Geschwüren führen 


    - als akute Komplikation der oberflächlichen Venen können sehr schmerzhafte Thrombosen (Venenentzündungen) mit strangförmiger Verhärtung und Rötung  auftreten, die ebenfalls notfallmäßig zur Vermeidung von Komplikationen wie tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie behandelt werden müssen.


    Die Diagnostik der Venenerkrankungen erfolgt  überwiegend durch nicht invasive (unblutige) und schmerzfreie Untersuchungsmethoden mittels modernster Untersuchungstechnik.
    Durch die Verschlussplethysmographie können der Bluteinstrom,  die Blutfülle und der  Blutabstrom  im Bein nach einem  Aufstau im Oberschenkelbereich gemessen werden. Durch die digitale Photoplethysmographie  oder Lichtreflexions-Rheographie im Unterschenkelbereich wird der Blutrückfluss  durch Betätigung der Muskelpumpe durch Fußbewegungen beurteilt. Die Ultraschalluntersuchung mit Darstellung der Venenwände, Venenklappenfunktion und des  Blutflusses im Körperrumpf und Beinbereich  insbesondere  in Farbe (farbcodierte Duplexsonographie) ermöglicht  die Diagnose von oberflächlichen und tiefen Venenerkrankungen. Eine invasive Diagnostik mit zusätzlicher Strahlenbelastung  durch eine Röntgendarstellung der Venen mit Kontrastmittel (Phlebographie) und eine blutige Druckmessung durch Venenpunktion sind  heute nur noch in Einzelfällen und bei besonderen Fragestellungen notwendig. Häufig sind laborchemische Untersuchungen hinsichtlich Thromboseneigung (Thrombophilie) durchzuführen.


    Zur Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose und der oberflächlichen Thrombose gehören der akute Eingriff in die Blutgerinnung mit Spritzen ( z. B. Heparin)  und bei den tiefen Thrombosen die Überleitung auf eine längerfristige Therapie mit Tabletten ( z.B. ehemals Marcumar, aktuell Xarelto, Eliquis, Lixiana, Pradaxa).  Zusätzlich wird neben einer intensiven Hautpflege eine Kompressionstherapie mit zu anfangs  Kompressionsbinden und ggf. später mit einem Kompressionsstrumpf durchgeführt. Bei der Behandlung des Krampfaderleidens werden alternativ oder ergänzend die Kompressionsbehandlung, Verödungstherapie (Sklerosierung) und operative Verfahren  eingesetzt.

     

    Weitere Informationen:

     

    DGA Ratgeber: Thrombose und Lungenembolie

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